Pilzerkrankung der Esche: Wissenschaftler sind besorgt

Gemeine Esche

Wie tagesschau.de berichtet, hat die Gemeine Esche in Europa mit einer Pilzerkrankung zu kämpfen. Fraxinus excelsior ist einer der häufigsten Laubbäume Europas und kommt mit der Klimaerwärmung gut zurecht. Allerdings lässt eine aus Asien eingeschleppte Pilzerkrankung, Chalara fraxinea, viele Bäume absterben.

Die Krankheit hat Deutschland vor 20 Jahren erreicht und seitdem hat Deutschland ein Drittel seiner Eschen verloren. In Dänemark sind nur noch fünf Prozent des Bestands übrig und Wissenschaftler befürchten, dass die europäische Esche in wenigen Jahrzehnten ganz verschwunden sein könnte.

Die Bäume scheinen fast wehrlos gegen den Pilz zu sein, da sie nicht auf ihn vorbereitet sind. Der Pilz verursacht normalerweise nur eine Blattinfektion, aber er breitet sich so gut an europäischen Eschen aus, dass er sich sogar in die Triebe ausbreitet.

Die Folge sind braune Blätter, kahle Kronen und absterbende Bäume. In den vergangenen Jahren wurden viele Eschen als Baum der Zukunft gepflanzt, aber jetzt ist sie gefährdet.

Lösungsansätze der Wissenschaft

Wissenschaftler suchen nach Eschen, die stärkere Abwehrkräfte gegen die Krankheit zu haben scheinen. Sie nennen diese Bäume „Plus-Bäume“. Von diesen starken Bäumen nehmen die Forstwissenschaftler Proben – Zweige und Saatgut.

Im Institut in Freiburg pfropfen sie die Zweige auf kleine Stämmchen, infizieren sie mit dem Pilz und beobachten, wie gut sie das überstehen. Aus dem Saatgut ziehen sie kleine Sämlinge und prüfen, ob Abwehrkräfte in der nächsten Generation erhalten bleiben.

Im Labor untersuchen Genetiker des Instituts, ob die stärkeren Eschen gemeinsame Gen-Merkmale zeigen. Die gezielte Züchtung abwehrstarker Bäume wird der nächste Schritt sein.

Gleichzeitig gehen die Forscher auch noch einen anderen Weg. An den Universitäten in Hamburg und Eichstätt-Ingolstadt versuchen sie, Viren zu finden, die den Pilz schwächen oder das Immunsystem der Esche stärken.

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