Home / Ratgeber / Pilzzucht / Rosenseitlinge züchten

Rosenseitlinge züchten: Jetzt alles darüber erfahren!

rosenseitlinge züchten

Rosenseitlinge sind eine leckere Alternative zu den gängigen Pilzen aus dem Supermarkt wie Austernpilze oder Shiitake. Man findet sie nicht so häufig zu kaufen, aber das ist kein Problem. Rosenseitlinge züchten ist nämlich gar nicht schwer. Erfahre jetzt alles, was du darüber wissen musst.

Der Rosenseitling kommt ursprünglich aus tropischen Gefilden. Dementsprechend ist er auch auf relativ hohe Temperaturen angewiesen. Im Sommer gedeiht er bei uns aber auch ganz gut. Wenn du Rosenseitling während der Wintermonate züchten möchtest, solltest du die Umgebungstemperatur entsprechend ein wenig erhöhen und ihn nicht in einem kühlen Keller stehen lassen. Der lateinische Name des rosafarbenen Pilzes lautet Pleurotus djamor. Andere Bezeichnungen sind im deutschprachigen Raum Rosenpilz oder auch Flamingoseitling. Im englischsprachigen Raum wird er auch Pink Oyster Mushroom oder Bacon Mushroom genannt. Der Vergleich mit Bacon rührt daher, dass er in gebratenen Zustand geschmacklich an Speck erinnert.

  1. Rosenseitling auf Holz züchten
    1. Rosenseitling Holzarten
    2. Beimpfen der Holzstücke
  2. Rosenseitling auf Substrat
  3. Rosenseitling Ernte

Rosenseitlinge auf Holz züchten

Rosenseitlinge kann man auf vielen verschiedenen Medien züchten. Eines davon ist Holz. Man muss ein wenig Geduld dafür mitbringen, dafür hat man dann länger etwas davon. So kann es zwar bis ins nächste Jahr nach dem Befruchten dauern, bis das Holz mit Myzel durchwachsen ist. Dafür kann man dann aber auch mehr ernten, und zwar über mehrere Jahre hinweg. Der Standort sollte schattig sein und keine direkte Sonneneinstrahlung haben. Das Holz sollte noch relativ frisch sein, aber auch nicht zu frisch. Ein paar Wochen nach dem Schlagen ist es ideal. Während der Wintermonate kannst du die Holzstücke im Keller lagern.

Rosenseilting Holzarten

In seinen ursprünglichen Verbreitungsgebieten wächst der Rosenseitling auf Harthölzern wie beispielsweise Bambus. Bei uns kann man auf andere Hartholz-Arten zurückgreifen wie beispielsweise:

  • Buche
  • Birke
  • Ahorn
  • Weide

Vielfach bewährt haben sich bei uns Buchenspäne.

Beimpfen der Holzstücke

Wenn du das passende Holz hast, schneidest du es in gleich lange Stücke. Dann bohrst du mit einer Bohrmaschine Löcher in das Holz, die groß genug sind, um die Impfdübel hineinzustecken. Du kannst auch mit einer Kettensäge Schnitte in das Holz machen und die Impfdübel dann dort reinpacken. Mit Körnerbrut kannst du die Holzstücke grundsätzlich auch beimpfen.

Im Anschluss daran kannst du die Stellen noch verschließen, beispielsweise mit Mullbinden. du musst natürlich Sorge tragen, dass die Holzstücke sicher sind vor Hitze und Frost. Aber ansonsten brauchst du nicht mehr großartig etwas zu machen. Hin und wieder kannst du die Holzstücke ein wenig befeuchten. Es gibt auch Züchter, die die Stämme ein Stück weit eingraben, so können sie dann über das Erdreich Wasser aufnehmen. Beim Besprühen des Holzes besteht die Gefahr von Kontamination. Nimm also immer frisches Wasser aus einem sauberen Behälter.

Bis das Rosenseitling-Myzel das Holz sauber durchwachsen hat, kann es ein paar Monate dauern. Aber die Geduld lohnt sich, denn du wirst mehrere Jahre lang immer wieder ernten können.

Rosenseitling auf Substrat

Rosenseitlinge züchten auf Substrat ist die deutlich schnellere Variante. Hierfür benötigst du Körnerbrut, mit der du das Substrat dann beimpfen kannst. Du solltest eine Mischung aus verschiedenen Bestandteilen anrühren. Hackschnitzel, Sägespäne und Weizenkleie ist eine beliebte Mischung. Mit der Weizenkleie solltest du jedoch sparsam umgehen, da sie viele Nährstoffe enthält, was auch Schimmelpilze anzieht. Zehn bis fünfzehn Prozent sind bei ausreichender Sterilisationsdauer in Ordnung.

Wenn es um die Sterilisationsdauer geht, sind einige Punkte zu beachten:

  • Wie groß sind die verwendeten Substratbeutel?
  • Wie dicht willst du das Substrat in den Beutel einfüllen?
  • Bekommt der Substratblock im Schnellkochtopf ausreichend Platz?

Je größer und dichter du die Substratbeutel befüllst, umso länger sollte er sterilisiert werden. Wenn im Schnellkochtopf zu wenig Platz ist, verlängert dies ebenfalls die Sterilisationsdauer. Also solltest du darauf Acht geben, dass sich der Dampf im Inneren gut verteilen kann. Bei einem haushaltsüblichen Schnellkochtopf sind mindestens 2 Stunden Sterilisationsdauer ein guter Anfangswert (aber ohne Gewähr!).

Nichtsdestoweniger solltest du das Substrat aber auch nicht zu lange sterilisieren. Denn dann besteht die Gefahr, dass wichtige Nährstoffe verloren gehen.

 Tipp: Mit einem Balkon-Gewächshaus (Werbelink) kannst du dir problemlos ein kleines Pilz-Gewächshaus für Pilze herstellen. Du musst es nur an einem schattigen Plätzchen aufstellen. Dann stellst du eine Schüssel oder einen Eimer mit Tongranulat rein. Anschließend füllst du ihn mit Wasser auf. So kannst du ohne großen Aufwand die erforderliche Luftfeuchtigkeit für deine Rosenseitlinge-Zucht herbeiführen. Du solltest aber darauf achten, dass noch ein wenig Luftaustausch stattfinden kann. Sonst werden die Pilze nicht richtig wachsen.

Rosenseitling Ernte

Der Rosenseitling ist ein sehr aggressiv wachsender Pilz. Die Fruchtung erfolgt häufig ganz von alleine, manchmal sogar schon, wenn das Substrat noch gar nicht vollständig durchgewachsen ist. Für Anfänger ist der Pilze daher sehr gut geeignet, weil Kontamination kein so großes Problem ist, wie bei weniger aggressiven Pilzen. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du auch einen Kälteschock vornehmen (beispielsweise über Nacht in den Kühlschrank); dann werden die Pilze nach ein paar Tage anfangen zu wachsen.

In der Natur wächst der Rosenseitling zwischen der Rinde von Baumstämmen heraus. Daher solltest du die Substratbeutel mit einem scharfen Messer an ein paar Stellen einschneiden. Dann werden die Pilz-Büschel an diesen Stellen wachsen.

Die Pilze erscheinen in Büscheln, die du mit einer Drehbewegung ganz leicht vom Substrat entfernen kannst.